Aufgestiegen im Unternehmen
Im Oktober 2012 kam Ilse als Trainee zur ING. In dieser Zeit hat sie Expertenwissen in drei unterschiedlichen Fachbereichen gesammelt. Mit 28 Jahren war sie Business Managerin für den Vorstandsvorsitzenden Nick Jue, mittlerweile leitet sie als Head of Investment Advice die Komfort-Anlage und Online- Vermögensverwaltung der ING Deutschland. Ihre Erkenntnis: Eigeninitiative und Lust auf Neues sind wichtiger für die eigene Entwicklung als formelle Qualifikationen. Ein Erfahrungsbericht
Als Niederländerin war ich schon als Kind Kunde bei der ING. Nach dem Studium habe ich mir deshalb das Trainee-Programm der ING näher angesehen. Bei Kennenlern-Tagen für potenzielle Trainees hatte ich die Gelegenheit in das Unternehmen reinzuschnuppern: Dabei erhielten wir die Aufgabe, Vorschläge für neue Lösungen und Produkte zu entwickeln und dem Vorstand vorzustellen. Ich habe mich sehr geschätzt gefühlt, als der Vorstand sich unseren neuen Produktvorschlag angehört hat und nicht einfach alles gelobt, sondern auch kritische Fragen gestellt hat. Ich hatte sofort das Gefühl, ernst genommen zu werden – konnte aber gleichzeitig auch erleben, wie ein Vorstandsmitglied neue Ideen hinterfragt. Dieses Vorstandsmitglied war übrigens Nick Jue, damals noch bei der ING in den Niederlanden und heute CEO der ING in Deutschland.
Von Null auf Hundert
Als Trainee bin ich in Amsterdam im Rechnungswesen eingestiegen. Die offene Kultur hat mich von Anfang an überzeugt, man findet sie beim Mutterkonzern ING, genauso wie bei allen anderen Standorten der ING. Mit den Kollegen duzt man sich und die Tür vom Abteilungsleiter steht jederzeit offen. Schon nach sechs Monaten erhielt ich die Chance auf einen Auslandseinsatz, Teil des Trainee-Programms ist nämlich ein sogenanntes Short Term Assignment (STA) bei einer Niederlassung der ING Group in einem anderen Land. Für mich war sofort klar, dass ich zur ING nach Frankfurt gehen würde.
Meinen dortigen Job im Controlling, mit vielseitigen verantwortungsvollen Aufgaben und die Stadt Frankfurt haben mir so gut gefallen, dass ich direkt unbefristet geblieben bin – obwohl ich eigentlich nach sechs Monaten wieder nach Amsterdam hätte zurückkehren sollen. In meiner Rolle im Management Accounting habe ich verschiedenste Abteilungen bei der Kostensteuerung begleitet und so viele Gesichter im Unternehmen kennengelernt. Auch für die persönliche Weiterentwicklung blieb genug Freiraum. So habe ich beispielsweise eine Zusatzausbildung als Chartered Financial Analyst absolviert.
Auf zu neuen Ufern
Nach drei Jahren im Controlling erfuhr ich, dass in Frankfurt ein neues internationales Team aufgebaut werden sollte, mit dem Ziel globale Wertpapierlösungen zu entwickeln. Dieses Thema klang für mich so spannend, dass ich, ohne die Anforderungen für die Stelle zu kennen, einfach den Leiter der neuen Abteilung kontaktierte und mein Interesse bekundete. Nach einem Treffen war mir klar, dass dies für mich genau die richtige neue Herausforderung war. Im Team Global Retail Investment Products Solutions (GRIPS) war ich wieder für globale Themen zuständig. Mein Beispiel zeigt also, dass der Wechsel zwischen einzelnen Niederlassungen und der Group nahtlos möglich ist. Hier übernahm ich unter anderem die Aufgabe, die Möglichkeiten einer Online-Vermögensverwaltung zu prüfen. Ein Jahr lang arbeitete ich an diesem Projekt, an dessen Ende die Partnerschaft von ING und Scalable Capital stand.
Die Arbeit im Wertpapierbereich war für mich immer spannend und hat mir äußerst viel Spaß gemacht. Als ich die Chance erhielt, mich um die Position als Business Managerin des Vorstandsvorsitzenden Nick Jue zu bewerben, stand ich deshalb vor einer schwierigen Entscheidung. Dennoch bewarb ich mich, weil ich diese einmalige Gelegenheit nutzen wollte. Ein Trumpf war dabei mein vielfältiger Hintergrund: Ich habe gelernt viele Aspekte gleichzeitig zu beachten und mich in kürzester Zeit in neue Themen einzuarbeiten, was mir als Business Managerin für Nick zugutekam. Diese Fähigkeit konnte ich während der nächsten 2 ½ Jahren weiter ausbauen und verbessern. Trotz der spannenden und vielseitigen Themen entstand in mir der Wunsch nach einer neuen Herausforderung, welche mich zurück in den Wertpapierbereich bringen sollte.
Zu der damaligen Zeit war die agile Transformation in vollem Gange, was dazu führte, dass viele neue Stellen bereits besetzt waren. So kam es, dass mir Nick und Daniel angeboten haben, mein eigenes Projekt leiten zu dürfen. Dabei ging es darum, zu prüfen, ob die in Spanien bereits implementierte Anlagenberatung ebenfalls in Deutschland eingeführt werden kann – heute als Komfort-Anlage der ING Deutschland bekannt.
Dieser Aufgabe nahm ich mich als heutiger Head of Investment Advice voller Begeisterung an und begann Stück für Stück ein Team für dieses Projekt aufzubauen: Es galt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die operativen Aufgaben einzustellen und Anlage-Coaches zu finden. Unserem Team gelang innerhalb kürzester Zeit ein Wachstum auf 30 Anlage-Coaches und 8 Mitarbeiter. Gemeinsam haben wir es geschafft die digitale und persönliche Beratungsstrecke der Komfort-Anlage auf den Weg zu bringen.
Auch meiner Passion, mehr Frauen für das Investieren zu begeistern, kann ich in meiner aktuellen Rolle folgen. Dafür habe ich nebenbei innerhalb der Bank gleichgesinnte Kolleginnen und Kollegen gefunden, die ebenfalls für das Thema „weibliches Investieren“ brennen. Wir arbeiten gemeinsam in einer Arbeitsgruppe stetig an diesem Thema, mit dem Ziel dies in die Strategie aufzunehmen.
Flexibilität bewahren, Leidenschaften verwirklichen
Mein Werdegang zeigt, dass die Entwicklung bei der ING keinesfalls in vorbestimmten Bahnen verläuft. Durch eigene Initiative konnte ich meine nächsten Schritte immer selbst bestimmen. Das Unternehmen hat mir stets die Flexibilität erlaubt, zwischen einzelnen Bereichen und sogar zwischen Niederlassungen der ING Group zu wechseln. Meine Vorgesetzten haben mich in meiner persönlichen Entwicklung kontinuierlich gefördert und standen mir als Ratgeber zur Seite.
Do your thing: Neben meiner beruflichen Entwicklung und meiner Leidenschaft das Investieren für Frauen schmackhaft zu machen, kann ich mich bei der ING auch Dingen widmen, die zu meinen Hobbies zählen: Unteranderem bin ich seit 8 Jahren Mitglied in der ING-Band „Swinging Lions“. Auch hier habe ich mich weiterentwickelt: Angefangen habe ich am Keyboard, mittlerweile trete ich auch als Lead-Sängerin auf.