Ich lache gerne über mich selbst
Das bin ich
Ich heiße Elena und wurde in Süditalien geboren. Ich bin nur 1,30 Meter groß und habe dadurch angeborene organische Einschränkungen. Durch Ausdauer- und Krafttraining versuche ich eine Verschlechterung zu vermeiden. Ich bin ein großer Fan von Inter Mailand und habe auch schon ein Spiel im Giuseppe-Meazza-Stadion gesehen. Ich liebe Essen und Sport, lache gerne über mich selbst und freue mich, wenn andere mitlachen. Ich habe eine positive Lebenseinstellung, bin allerdings bei fremden Menschen anfangs etwas zurückhaltend.
Meine Eltern gehen sehr offen und positiv mit meiner Behinderung um. Ich verdanke ihnen sehr viel. Als ich drei Jahre alt war, entschlossen sich meine Eltern – unter anderem wegen besserer Behandlungsmöglichkeiten und beruflichen Chancen für mich – nach Deutschland auszuwandern. Trotz des Widerstandes von Lehrkräften haben sie mich darin unterstützt, eine reguläre Grundschule zu besuchen. Danach war ich auf der Realschule und habe mein Fachabi mit Schwerpunkt Wirtschaft & Verwaltung abgeschlossen.
Vom Studium zur Führungsaufgabe
2019 habe ich meine Ausbildung bei der ING abgeschlossen und arbeite seither im Fraud Prevention Team. Die Arbeit macht mir viel Spaß. Ich benötige dabei keine spezielle Unterstützung, habe mich aber über die Zuteilung eines Parkplatzes in der Tiefgarage sehr gefreut. Ich komme lediglich an die agilen Boards nicht gut dran, da helfen mir meine Kolleg*innen. Inzwischen haben wir, da wir aufgrund der Corona-Pandemie von zu Hause aus arbeiten, aber alle unsere Boards digitalisiert. Zusammen mit einer Kollegin bin ich Azubibetreuerin. Ich habe mir weitere ambitionierte Ziele gesteckt und möchte mein Bachelorstudium „Business Administration“ 2023 beenden und irgendwann gerne eine Führungsaufgabe übernehmen.
Drei Wünsche
Wenn ich drei Wünsche frei hätte, würde ich mir zuerst „echte“ Inklusion wünschen. Also, dass Menschen nicht auf ihre Einschränkungen reduziert werden und man ganz offen ohne Vorurteile miteinander umgeht. Außerdem wünsche ich mir, dass sich meine Gesundheit nicht verschlechtert. Und zuletzt möchte ich meine Eltern stolz machen, sie haben so viel in mich investiert und für mich getan.
Was ich anderen mitgebe
Zum Schluss möchte ich allen Mut machen, die glauben, dass sie anders sind und nicht einer Norm entsprechen: Glaubt an Euch und hört nicht zu sehr auf andere. Steckt Euch eigene Ziele und habt sie immer vor Augen. Seid selbstbewusst, versteckt Euch nicht oder schämt Euch gar. Es hilft, offen auf andere Menschen zuzugehen. Klar, es gibt auch schlechte Zeiten. Aber daraus kann man lernen und vor allem – sie gehen sicher wieder vorbei.