Es ist wichtig, open-minded zu sein

Beau erzählt uns, welche Herausforderungen sie in einem internationalen Arbeitsumfeld meistert und wie sie daran persönlich gewachsen ist.

Wie war Dein Karriereweg bei der ING und welche Position hast Du jetzt?

Ich bin im August 2022 als Associate im sogenannten Junior-Pool im Corporate Sector Lending gestartet, dem klassischen Kreditgeschäft des Wholesale Banking der ING. Mittlerweile bin ich Mitglied des Transaktionsteams für verarbeitendes Gewerbe und Schwerindustrie.

Was sind Deine Aufgaben und wofür bist Du verantwortlich? Beschreibe es so, als würdest Du mit Deiner Oma sprechen.

Wir betreuen unsere Unternehmenskunden und beraten sie das ganze Jahr über zu unterschiedlichen Produkten – z.B. zu Festdarlehen, flexiblen oder Dispositionskrediten. Es geht also nicht nur um spezifische Projekte, sondern die allgemeinen Finanzbedürfnisse der Unternehmen. Für die Unternehmenskunden in meinem Portfolio manage ich den gesamten Transaktionsprozess ihrer laufenden Geschäfte: von der Kreditanalyse über die Genehmigung bis zur Koordination mit verschiedenen Stakeholdern. Dazu gehören Kolleginnen und Kollegen aus dem Relationship-Management, dem Risiko-Management und der Rechtsberatung. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, kümmern wir uns darum, dass die Auszahlung der Kredite rechtzeitig erfolgt. Das kann herausfordernd sein, weil die Zeitpläne dafür manchmal echt eng sind. Neben den Transaktionen führe ich außerdem jährliche Überprüfungen durch, um die Kreditwürdigkeit und das Gesamtrisikoprofil unserer Unternehmenskunden im Portfolio zu bewerten und sicherzustellen, dass die Kreditklauseln laufend erfüllt werden.

Was gefällt Dir am meisten an der Arbeit im Wholesale Banking, dem Firmenkundengeschäft der ING?

Definitiv unsere Kultur und unser eng verbundenes Netzwerk. Da wir in Deutschland im Wholesale Banking „nur“ rund 400 Mitarbeitende haben, kennen wir uns alle ziemlich gut. Wir können genau sagen, wen wir für bestimmte Dinge ansprechen müssen. Und es macht Spaß, bei Veranstaltungen mit allen Kolleginnen und Kollegen zu plaudern, die am Hauptsitz in Frankfurt arbeiten oder in unseren Regionalbüros in Düsseldorf, München, Stuttgart und Hamburg sitzen.

Du hast einen ziemlich internationalen Hintergrund – sowohl persönlich als auch beruflich. Erzähl uns ein bisschen darüber.

Ich wurde in Bangkok, Thailand, geboren und bin dort aufgewachsen. Für die High School bin ich nach Sydney, Australien, gezogen. Dort verbrachte ich sechs Jahre in einem Internat mit australischen und internationalen Studierenden. Sydney ist eine super multikulturelle Stadt und ich habe mich dort sofort zu Hause gefühlt! Ich habe in der High School auch ein wenig Deutsch gelernt. Deshalb war Deutschland meine erste Wahl, für mein Auslandssemester während meines Masters. Ich wollte schon immer eine Zeit lang in Europa leben – hier kannst Du drei Stunden fahren und die Sprache und Länder ändern sich zweimal. Wenn man von Sydney aus startet, hat man nach 3 Stunden Fahrtzeit nicht einmal die Außenstadtgrenze verlassen. Irgendwie wurde aus einem 6-monatigen Auslandssemester in Deutschland ein 6-monatiges Praktikum, dann ein 1-jähriges Trainee-Programm und jetzt bin ich schon seit 7 Jahren hier.

Was waren Deine wichtigsten Erkenntnisse aus Deiner bisherigen internationalen Arbeit?

Ich habe sowohl in APAC, also dem asiatisch-pazifischen Raum gearbeitet, als auch in Europa. Die Erfahrungen, die ich jeweils gemacht habe, könnten nicht unterschiedlicher sein. Hier in Deutschland habe ich oft Bedenken, dass die Leute mich und mein Verhalten anders wahrnehmen und deshalb Vorurteile haben. Daher versuche ich im Gegenzug auch, keine vorschnellen Annahmen über andere zu treffen: Ich betrachte Menschen und bin neugierig auf ihre Ansichten und Meinungen. So bleibt mein Geist offen.

Welchen Einfluss haben Deine internationalen Arbeitserfahrungen auf Deine Skills im aktuellen Job?

Das Stakeholder-Management ist in der Regel der Dreh- und Angelpunkt im Kreditgeschäft. Deswegen verbringen wir viel Zeit damit, uns mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Abteilungen abzusprechen und Projekte zu koordinieren. Viele der ING-Beschäftigten sind sogenannte „Expats“ – sie arbeiten in Deutschland, kommen aber gebürtig aus einem anderen Land und leben eine andere Kultur. Mein internationaler Hintergrund hilft mir, offener für verschiedene Arbeitsstile zu sein und besser damit umzugehen. Man kann sich nicht immer anpassen, aber es ist wirklich hilfreich, ein Verständnis für andere zu haben – und wie man in verschiedenen Situationen reagieren sollte.

Was sind die herausforderndsten Aspekte bei der Arbeit in internationalen und kulturell vielfältigen Teams?

Die vielen unterschiedlichen Kommunikationsstile. Es ist schwer, zwischen den Zeilen zu lesen und die Aussagen anderer anhand ihrer Ausdrucksweise richtig einzuordnen. Manchmal befürchte ich, jemandem mit einer Aussage versehentlich vor den Kopf zu stoßen. Einige Kulturen können direkter sein als andere, das versuche ich also immer im Hinterkopf zu behalten.

Aus Deiner Sicht: Welche Fähigkeiten und Strategien sind am hilfreichsten bei der Arbeit in kulturell vielfältigen Teams?

Offenbleiben und sich der lokalen Kulturen bewusstwerden. Ich finde, man muss sich nicht immer dem Kommunikationsstil oder der Team-Dynamik anderer anpassen – das ist auch nicht immer möglich. Aber es ist super hilfreich, ein Verständnis für die verschiedenen Arbeitsstile zu entwickeln und herauszufinden, wie man das Beste aus der Zusammenarbeit herausholen kann. So treiben wir unsere Projekte gemeinsam voran.

Gibt es noch etwas, das Du teilen möchtest?

Die ING ist ein passender Arbeitgeber für Menschen, die in Deutschland arbeiten aber gebürtig aus einem anderen Land kommen und eine andere Kultur leben. Vielfalt, Inklusion und Zugehörigkeit ist für die Bank ein wichtiges Thema, auf das großen Wert gelegt wird. Es geht hier nicht nur um die Erfüllung von Quoten – sondern darum, einen Raum zu schaffen, in dem sich wirklich alle Mitarbeitenden sicher und zugehörig fühlen. Unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund.

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